Über das Verschwinden der Liebesschlösser

Lorenz Jahn

Lorenz Jahn
Betreiber der Koatlackn.at
Gemeinderat der VP in Innsbruck

Eigentlich ist es eine Schande, dass es den Obmann der Jungen Volkspartei benötigt um die Grünen an ihre betonte Volksnähe zu erinnern. Von was ist die Rede? Von den Liebesschlössern am Innsteg (es gibt Menschen, die ihn auch Emile-Béthuart-Steg nennen, die Fußgängerbrücke nach der Innbrücke): Ohne jegliche Ankündigung, ohne Einbezug der Betroffenen, nicht einmal ein Schmierzettel klärt auf, was mit den Schlössern passiert ist.

Was ist jetzt aber genau ein Liebesschloss? Es handelt sich hierbei um einen weltweiten, urbanen Trend und eine Kulturbewegung, der sich stetig seinen Weg durch dichter besiedelte Gegenden zieht. Ein Liebespaar hängt, um sich ein Versprechen für die Ewigkeit zu machen, ein Schloss an eine öffentliche Stelle. Das meist gravierte Schloss wird gerne in der Zukunft zu runden Jahrestagen aufgesucht und erinnert an damals und das gegenseitige Versprechen. Früher haben wir ein Herz in einen Baum geschnitzt, wäre das unserer Frau Vizebürgermeisterin Pitscheider lieber??

Foto zum Artikel der TT vom 5.9.12

Nachdem es bereits eine FB-Fanpage in Innsbruck wütend gemacht hat und mich mehrere Innsbruckerinnen und Innsbrucker darauf hingewiesen haben, habe ich die Recherche aufgenommen und herausgefunden, dass sie vom Straßenbauhof, im Auftrag von Sonja Pitscheider abgehängt wurden. Die Erklärung fällt relativ karg aus: Es hätte Schäden an dem Netz gegeben. Die Vizebürgermeisterin habe weiterhin nichts gegen die Schlösser an sich, der Ort sei jedoch nicht passend. Wäre eine Information bezüglich des Abhängens 2 Wochen davor und eine Presseaussendung dazu so viel verlangt gewesen? So hätten viele die Chance gehabt sich ihre Schlösser wiederzuholen.

Die Stadt suche derzeit nach geeigneteren Plätzen. Das ist jedoch absoluter Quatsch! Weshalb hängen denn nur wenige einzelne bei der Unibrücke und von sonst wo hat man dergleichen eigentlich nicht gehört? Weil dieser Ort ideal ist! Ein urbaner Trend entsteht dort, wo er sein soll, nicht wo eine Regierung ihn gerne hätte. Ein urbaner Trend ist nicht einfach woandershin verlegbar. Über die Schlösser am Innsteg wurde bereits mehrfach berichtet, deren Aufkommen wurde freudig begrüßt. Auch wenn das Aufhängen nicht unbedingt etwas für die breite Masse ist, diejenigen, die ihre Versprechen auf dieser Brücke geleistet haben, sind jetzt zurecht sauer!

Liebesschlösser in Helsinki
von: Roger De Castro

Es ist zwar nur ein kleiner Trost, aber ich konnte immerhin Herrn DI Mühlmann davon überzeugen die Schlösser zu suchen und darf verkünden:

Sie wurden gefunden und sind beim Bauhof Innere Stadt (Herzog-Sigmund-Ufer 5) abholbar.

Schade für alle diejenigen, die sie bereits aufgehängt haben, der Trend lässt sich aber nicht so leicht aufhalten: Die ersten Schlösser hängen schon wieder. Die Vizebürgermeisterin täte gut daran zukünftig mehr Aufklärung zu betreiben und keine neuen Plätze zu suchen, sondern zu überlegen wie dieser Ort ein sichereres Drahtnetz bekommt.

Update: Nach Hinweisen Grüner in Innsbruck, habe Pitscheider er nicht angeordnet, es sei in ihrem Ressort, ohne ihre Anweisung geschehen. Ihrerseits habe ich nach Nachfragen im Tiefbauamt im Zuge meiner Recherchen keine Informationen bekommen. Da nicht zum ersten mal Schlösser entfernt wurden in meinen Augen genauso befremdlich: Weiß hier der Hund nicht was der Schwanz tut? Weshalb hängt das Amt MEHRFACH die Schlösser ab und Pitscheider hat nicht bereits früher reagiert?

Hier der Artikel aus der heutigen TT:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildnachweis:
Titelbild: Salzburg Makartsteg. Von: Mhanke
Liebesschlösser Helsinki von: Roger Castro

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse eine Antwort